
Wie man einen Projekt vernünftig kalkuliert
Seien wir ehrlich: Projekte zu kalkulieren ist ein absoluter Albtraum. Die Wahrheit über das Designgeschäft ist jedoch: Sie brauchen nicht nur Ihr gestalterisches Können, um erfolgreich zu sein, sondern auch sorgfältig und klug kalkulierte Verträge, damit Ihr Geschäft reibungslos läuft, ohne dass es zu finanziellen Problemen oder zu Frustrationen auf Seiten der Kunden kommt.
Als Designbüro oder Freiberufler gibt es im Wesentlichen drei Modi, einem Kunden etwas in Rechnung zu stellen: Aufwandsorientiert, Pauschal oder etwas dazwischen.
Aufwandsorientiert nach Zeit und Ausgaben
Die Abrechnung nach Stunden und verbrauchten Materialien ist recht einfach. Solange Sie eine gründliche Auflistung der Stunden haben, die Sie für das Projekt Ihres Kunden aufgewendet haben, und der Materialien, die Sie verwenden mussten, scheint dies ein Kinderspiel zu sein. Kein Risiko durch falsche Schätzungen und keine Unwägbarkeiten.
Aber Moment mal - wenn man darüber nachdenkt, wie wird dann die Erfahrung des Designers und und der kreative Geistesblitz berücksichtigt? Es braucht eine lange Zeit, viel Mühe und Übung, um ein vielseitiger Designer zu werden. Sollte sich das nicht irgendwie in der Rechnung niederschlagen? Warum sollte Ihre Idee nur so viel wert sein, wie die Zeit, die Sie für ein bestimmtes Projekt aufwenden müssen, nur weil Sie so genial sind, wenn es darum geht, großartige Designideen zu entwickeln? Das erscheint doch ziemlich ungerecht.
Andererseits, warum sollte Ihr Kunde mehr Geld ausgeben müssen, nur weil Sie noch kein erfahrener Designer sind und Tag und Nacht arbeiten mussten, um etwas Sinnvolles zu liefern? Auch das erscheint ziemlich ungerecht, diesmal auf Seiten des Kunden.
Es gibt zwar viele Studios und Freiberufler, die sich generell für aufwandsorientierte Abrechnung entscheiden, weil es das Leben einfacher machen kann. Aber wir denken, dass dies nicht der beste Weg ist, um im kreativen Bereich ein Geschäft zu machen, weder für den Designer noch für den Kunden.
Das Pauschalhonorar
Die Festlegung eines festen Betrags für ein ganzes Projekt ist recht schwierig. Sie müssen abschätzen, wie viel Zeit die Arbeit in Anspruch nehmen wird, und dabei gibt es viele Faktoren, die das Ergebnis des Projekts beeinflussen können. Und Ihr Kunde ist einer der wichtigsten Faktoren in diesem Puzzle. Sie müssen also Ihren Kunden gut genug kennen, um diesen Faktor in der Gleichung abschätzen zu können, sonst haben Sie ein großes Problem.
Andererseits verlangen die Kunden oft einen festen Betrag. Sie wollen im Voraus wissen, wie viel sie ausgeben müssen, um die Arbeit zu erledigen. Und sie haben Recht, das ist verständlich. Wahrscheinlich denken Sie genauso, wenn Sie jemand anderen bitten, etwas für Sie zu tun.
Leider ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass eine Partei in diesem Spiel am Ende frustriert zurückblickt, weil der festgelegte Betrag zu hoch oder zu niedrig war, je nachdem, auf welcher Seite der Frustrierte steht. Und in der Konsequenz führt dies zu sehr kurzen Designer-Kunden-Beziehungen. Wer will schon mit dem anderen weiter zusammenarbeiten, wenn er das Gefühl hat, dass der letzte Vertrag in irgendeiner Form unfair war.
Dies ist also wahrscheinlich nicht der beste Weg, um als Designer Verträge zu schließen.
Ein Mittelweg
Wenn wir in unserer Agentur Designverträge mit unseren Kunden abschließen, verwenden wir in der Regel auf eine Mischung aus Festpreisen und Stundenhonoraren.
Die festen Bestandteile sind die Grundidee oder das Konzept unseres Designs, und manchmal auch die Umsetzung pro Seite. Beratung, Illustrationen, Bildbearbeitung, Korrekturen, Änderungen und Besprechungen werden dagegen auf Stundenbasis abgerechnet. Auf diese Weise können wir sicher sein, dass wir ein bestimmtes Minimum für unsere Dienstleistungen in Rechnung stellen können, und wir sind abgesichert, falls der Kunde viele Änderungen vornimmt oder viele Besprechungen und Beratung benötigt.
Es ist immer noch recht schwierig, die Höhe der Pauschalbeträge richtig zu bestimmen, je nach Auftrag und Kunde. Selbst nach 20 Jahren Praxis in diesem Bereich ist jeder neue Kunde in dieser Hinsicht eine Herausforderung. Aber da diese Teile in aller Regel die kleineren in der Gesamtkalkulation eines Auftrages sind, ist das Risiko hier nicht mehr so groß.
99 designs …
Auch zu 99designs müssen wir ein paar Worte sagen. Wir verstehen, dass dieser Service (und auch die anderen wie 5er, …) eine gute Möglichkeit für Kunden sein kann, grafische Dienstleistungen zu erhalten, und dies für besonders günstige Konditionen. Aber wir sind davon überzeugt, dass der Designer oder der Kunde am Ende meistens enttäuscht sein wird.
Die Erstellung zum Beispiel eines professionellen Logos ist nicht etwas, was man in einer halben Stunde ausspucken kann. Sollten Kunden also damit rechnen, auf dieser Plattform erstklassige Designs zu erhalten? Wahrscheinlich nicht.
Und wenn wir schon dabei sind: Vielleicht möchten Sie einen Blick auf werkherz werfen, einen neuen Service, den wir vor kurzem gestartet haben. werkherz ist ein Tool, mit dem Sie in Minutenschnelle Angebote schreiben, Ihre Arbeit und Ihre Prozesse dokumentieren können und das Ihnen die Arbeit abnimmt.